MX-22 goes Gigahertz

 

Der Entscheid

An dieser Stelle möchte ich nicht beschreiben weshalb mich alle anderen Hersteller nicht begeistern konnten. Die Gründe sind vielzählig und zum Teil auch sehr subjektiv.

Die Lösung von Jeti überzeugte mich aus folgenden Gründen:


-Es gibt einen Rückkanal für Telemetrie. Zudem scheint das Übertragungsprotokoll der Daten leicht zu “knacken”, was Sensor-Eigenbauten oder sogar Eigenbau-Jeti-Boxen mit Mikrocontrollern ermöglicht.


-Das TU-Modul kann nebst dem altehrwürdigen 35er Modul im Sender eingebaut werden, sodass ein Umschalten auf die alten Frequenzen per Schalter geschehen kann. Realisierbar wäre sogar ein Parallelbetrieb beider Module. Ein Umschalten möchte ich deswegen, weil ich nicht gleich tausende von 2.4GHz Empfängern kaufen kann und zumindest die FPV-Fliegerei auf 35MHz angewiesen ist.


-Die gesamte Jeti Duplex Pallette scheint mir preislich äusserst attraktiv.

Der Einbau

Zuerst musste ich mich für eine geeignete Stelle am Sendergehäuse entscheiden, die ein Loch von 6.5mm Durchmesser für die neue Antenne erhalten sollte. Dafür kamen nur zwei Orte in Frage, vor oder hinter der alten Antenne. Ich entschied mich für vorn.

Nun musste ich also tatsächlich ein Loch in meinen Sender bohren. “Ein rechtes commitment zur 2.4GHz-Technik” dachte ich, als ich das Gehäuse unter dem drehenden Bohrer stehen hatte. Man könnte ja gleich eine 1000er Note löchern. Naja, ...krcks... und das Loch war gebohrt. Lasst es euch gesagt sein Leute, ab dem ersten Loch hat man keine Skrupel mehr noch weitere Löcher zu machen, Leiterbahnen auf der Platine zu unterbrechen und dann noch ein bisschen den Lötkolben hineinzuhalten.

So, die erste Hürde war genommen. Das Schwierigste sollte aber noch kommen.

Zuerst versuchte ich mich mit Google und diversen Modellbauforen über die Verschaltung schlau zu machen. Ich musste aber feststellen dass zu genau dieser Kombination (MX-22 und TU-Modul) UND Konfiguration (Umschalten 35MHz-2.4GHz) noch nicht sehr viel zu lesen steht.

Es führte kein Weg ums Auprobieren herum und so sass ich eine ganze Nacht und operierte dem Sender am offenen Herzen herum. Ein paar Leiterbahnen, die ich vorsichtig durchtrennt hatte musste ich sogar eine Weile später wieder zusammenlöten (sehr mühsam).

Irgendwann schien alles geklappt zu haben und ich machte einen Test mit 35MHz Empfänger und einem 2.4GHz Kontrahenten. Der 2.4er Servo reagierte nur bei umgelegten Schalter wie es sein sollte. Der 35er hingegen verrichtete bei beiden Schalterstellungen seinen Dienst.

Nach ein paar weiteren Stunden und Überlegungen war der Umbau endlich geschafft und funktionierte wie vorgesehen. Die Platine sieht nach dem Umbau wie folgt aus. Der gelbe GFK-Streifen gehört zum L/S-Modul aus einer früheren Aufrüstung.

Dank einer selbstlosen Spende einer hübschen Servokabelbuchse mit Deckel (Danke nochmals) lässt sich die Jeti-Box nun elegant am Sender einstecken und es ist kein hässliches Loch mit herausragendem Kabel zu erkennen.



Fazit

Im Nachhinein ist man immer schlauer und so bin auch ich es. Den Ratsuchenden die den gleichen Umbau im Sinne haben sei Folgendes geraten: Der Lötkolben sollte über eine feine Spitze verfügen und Erfahrung im SMD-Löten ist sozusagen Voraussetzung (siehe letztes Bild). Das Leiterbahnen-zerschneiden-und-wieder-zusammenlöten kann man sich mit dem wohlüberlegten Einsatz vom Durchgangsprüfer und ein paar einfachen Überlegungen zur Funktionsweise des TU-Moduls sparen. Der Umbau ist danach eigentlich keine Sache.