Nachtsichtgerät marke Eigenbau

 

8.6.2009

Die Idee zum Bau dieses Geräts habe ich von Kipkay. Er hat ein Video auf dem Netz, welches den Bau grob erklärt.
Das Prinzip ist eigentlich recht einfach: Man schnappt sich eine alte Videokamera, rupft den Sucher raus, kauft sich ein paar Infrarot-LED, ein günstiges S/W-CMOS Kameramodul, wedelt ein paar Mal mit Lötkolben und Zinn, würzt alles mit ein paar Kabeln, Widerständen und einem Schalter und schon hat man ein Nachtsichgerät. Ist doch toll, wer hat schon ein Nachtsichtgerät?
Der Trick hinter dieser ganzen Geschichte liegt in der Empfindlichkeit oder besser dem Lichtspektrum, welches das Kameramodul verarbeiten kann. Dieses “sieht” eben noch weit in den fürs menschliche Auge unsichtbaren Bereich des langwelligen (und nicht unbedingt langweiligen) Anteil des Lichts. Mit Infrarot-LEDs hellt man dann die Umgebung auf ohne sichbares Licht zu produzieren.

Auf Ebay habe ich mir gleich einen Sack voll IR-LEDs bestellt (kostet fast nix, sind aber noch auf dem Weg von Hong Kong hierher), und bei Conrad kaufte ich für rund 30 Franken ein Kameramodul. Dieses konnte ich bereits ausprobieren. Die Anschlüsse waren klar gekennzeichnet und ich brachte sie auf Anhieb zum Laufen, was mich als Anhänger Murphys doch erstaunte. Die Empfindlichkeit bis ins Infrarot konnte ich mittels einer Fernbedienung für die Stereoanlage auch bestätigen.

Jetzt fehlt mir nur noch der Sucher von einer alten Kamera und die sind irgendwie nicht so einfach zu bekommen. Der Fachhandel, welcher solche Geräte ja seit der VRG kostenlos zurücknehmen muss, will sie nicht herausrücken mit tollen Argumenten wie “Ich weiss ja nicht ob Sie das Ding dann in den nächsten Fluss werfen...”. Pfff. Dinge in den Fluss werfen geht ja viel einfacher ohne den Weg über den Handel, komische Ausrede das. Auf dem Flohmarkt hatte ich bis jetzt auch noch kein Glück. Ich bleib aber dran.


9.6.2009

Unglaublich: Heute fand sich in meinem Briefkasten ein hübsches kleines Paketchen mit den LEDs, die ich frühstens in zwei Wochen erwartet hätte. Deshalb habe ich mir auch woanders LEDs besorgt, die nun definitiv später als sie Hong-Kong-LEDs hier sein werden. Auf jeden Fall werde ich mir mit all den vielen LEDs einen Mordsscheinwerfer bauen können. Muahahaha.


13.6.2009

Heute ist Freitag und die alte Kamera, deren Sucher ich unbedingt benötige und die ich vor ein paar Tagen ersteigert hatte war noch nicht im Briefkasten. So musste ich heute den ganzen Rest aufbauen. Soweit machte der Bau aber riesig Spass und gelernt habe ich auch schon etwas: 32 IR-LEDs sind brutalster Overkill. Bereits mit 8 Leuchten ist der Vordergrund total überbelichtet. Mit 32 wird man wahrscheinlich gar nichts mehr erkennen können. Janu, ich überlege mir dafür ein Poti einzubauen, an welchem man die Helligkeit regeln kann. Ist zwar nicht state-of-the-art LED Dimmung, aber für so ein Bastelprojekt wird es sicher reichen. Mit den Einstelloptionen an der Kamera muss ich auch noch spielen, vielleicht ergibt sich da noch etwas.

Löten konnte ich noch nichts, da ich nicht weiss welche Spannung der Sucher benötigt.

25.6.2009

Vergangenes Wochenende widmete ich mich wieder diesem Projekt. Diesmal hatte ich eine Kamera mit Sucher dabei, den ich gleich brutal vom Rest der Kamera abtrennte und das Innenleben mit verschiedensten Spannungen plagte. Der Sucher ist mittels flexiblem Flachbandkabel mit dem Rest des Gerätes verbunden. Das Kabel hat 6 Leitungen wovon ich mit probieren 3 identifizieren konnte. Ich fand die Versorgungsspannung, Masse und die Leitung für das “Low Battery”-LED. Das Signal vom Conrad-Kameramodul schaltete ich auf die verbleibenden Kontakte, das Bild im Sucher flimmerte aber stets langweilig blau. Ich nehme an, das gekaufte Gerät ist bereits zu modern als dass ich mit meinen Kenntnissen noch etwas damit anfangen kann. Bei noch älteren Kameras ist der Sucher mit einem richtigen Kabel aussen am Gehäuse eingesteckt. Dieses Kabel sollte wesentlich einfacher zu hacken sein. Also muss ich mir eine derartige Kamera beschaffen.

22.7.2009

Nach weiteren zahllosen Kameraschlachtungen bin ich noch immer auf der Suche nach einem geeigneten Modell. Einen weiteren Versuch mit einer letzten Kamera gebe ich dem Projekt noch.

18.10.2009

Nun füllt eine weitere Kamera die Kiste mit dem Elektroschrott und noch immer habe ich keinen tauglichen Sucher für das Gerät. Zudem glaube ich meinen Bildschirm (1. BIld auf dieser Seite) zerstört zu haben.

Somit habe ich dieses Projekt bis auf weiteres eingefroren.